Noch heute denke ich voller Dankbarkeit an die Ausflüge mit meinem Großvater zurück. Er am Steuer des Busses und ich auf dem Armaturenbrett rechts neben ihm. Ein paar Jahre später wechselte ich dann "meinen" Chauffeur und fuhr mit Mama durch Europa. Komfortabler wurde es auch: statt auf dem Armaturenbrett saß ich nun vorne auf dem Kühlschrank in einem richtigen Reisebus.

Wiederum ein paar Jahre später, war es endgültig vorbei mit der "Rumsitzerei", wie meine Mutter meinte: also versorgte ich die Reisegäste mit Getränken – meine ersten wackligen Gehversuche als Hostess, auf die ich jedoch mächtig stolz war.

An meine ersten Versuche als Stadtführer in Rom hingegen denke ich mit Grauen zurück. Der eigentliche Stadtführer wurde kurzfristig krank. Da beschloss Papa kurzerhand: "Junior, dass machst du!" Mit nervöser Stimme und zittrigen Händen las ich aus einem Reiseführer vor und führte so die Reisegruppe durch die ewige Stadt. Dabei lernte ich auch, dass hauser.gäste ganz besondere Gäste sind. Sie zeigten Verständnis für die Situation und so erkundeten wir einfach gemeinsam die Stadt. Dabei lernten wir ungewollt die ein oder andere Nebengasse kennen, die bei einer normalen Führung wahrscheinlich nicht auf dem Programm steht. Rückblickend eine tolle Erfahrung, trotzdem war ich ewig dankbar, als am nächsten Tag ein Ersatz für den erkrankten Reiseführer gefunden war.